Die negativen Auswirkungen der privat Pflegenden im häuslichen Umfeld sind häufig Müdigkeit, Stress, Überlastung, wenig Freizeit, Schlafmangel, und eine große Verantwortung. Nach einer aktuellen Studie des Uniklinikums Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg spüren Pflegende Angehörige jedoch auch positive Auswirkungen der ausgeübten Pflegetätigkeit. Es wurden in der Studie mehr als 900 pflegende An- und Zugehörige befragt. Die Studie soll für eine Verbesserung der Pflegesituation in Deutschland sorgen, in dem die positiven Seiten der häuslichen Pflege erforscht werden.

Aus den Ergebnissen geht hervor, dass 61,7 % der Befragten durch ihre Pflegetätigkeit gelernt haben, welche Werte im Leben wirklich wichtig sind. Außerdem haben über 50 % der Befragten „viel dazu gelernt“. – Und rund 41 % können ihre Zeit aufgrund ihrer Tätigkeit besser organisieren. Die Studie hat zudem festgestellt, dass die positiven Seiten der häuslichen Pflege vorteilhafte Effekte auf die Pflegenden, die Gepflegten und die gesamte Situation haben können.

In Deutschland sind Pflegende Angehörige im Durchschnitt 61 Jahre alt. Darüber hinaus sind rund zwei Drittel der Pflegenden, Frauen. Das Durchschnittsalter der Gepflegten liegt hingegen bei 77 Jahren, mit einem Frauenanteil von 64 %. Bei den Befragten der Studie sind über 87 % der Pflegenden, PartnerInnen und erwachsene (Schwieger-)Töchter und Söhne, die ihre Angehörigen durch die häusliche Pflege unterstützen. Die Ursachen für die Pflegebedürftigkeit sind oft Demenz, Altersgebrechlichkeit, Schlaganfall und Krebs.

Im Aktivierungsportal magic minutes finden Pflegende Angehörige weitere positive Impulse und Unterstützungen für den Pflegealltag in Form von einem Entspannungsbereich mit wohltuenden Klängen und Atemübungen, einem großen Wissensbereich zum Thema Demenz, dem Mini Mental Status Test und vielem mehr. Außerdem enthält das Portal viele aktivierende Inhalte wie kognitive Übungen, Fotoalben und Musik- sowie Hörstücke zur Anwendung in der Betreuung von Angehörigen.