Laut einem Bericht der Barmer-Krankenkasse hat fast jede zweite Person, die in Deutschland an Covid-19 gestorben ist, in einer Pflegeeinrichtung gewohnt. Die alten und pflegebedürftigen Menschen in Heimen waren ganz besonders betroffen. In den Jahren 2020 und 2021 hat der Anteil dieser Personen rund 45 % von allen Covid-19 Verstorbenen eingenommen. Dadurch war die Zahl der verstorbenen HeimbewohnerInnen sieben bis acht Mal so hoch wie in der restlichen Gesamtbevölkerung. Außerdem sind abhängig von der Akzeptanz große regionale Unterschiede erkennbar. In den Bundesländern, die eine geringere Akzeptanz der Corona-Maßnahmen aufweisen, gab es auch höhere Covid-Anteile in der Bevölkerung.
Durch die starke Belastung in Pflegeeinrichtungen während der Pandemie, hat auch das Pflegepersonal unter der Belastung enorm gelitten. Die teilweise eingeschränkte medizinische Versorgung hatte negative Effekte auf die psychische Gesundheit. Die Pflegenden hatten durch die Kontaktbeschränkungen besonders mit Einsamkeit zu kämpfen. Weitere Belastungen sind durch die notwendigen Hygienemaßnahmen, die Verpflichtung zum Tragen einer Maske, sowie den pandemiebedingten Personalausfall entstanden. Laut dem Bericht der Barmer Krankenkasse waren vor der Pandemie schon 43% der Befragten oft körperlich erschöpft, was allerdings mit der Pandemie auf 70% angestiegen ist. Die Zahl der Pflegekräfte, die darüber nachgedacht haben, ihren Beruf aufzugeben, ist durch die Belastungen während der Pandemie von 20 % auf 43 % gestiegen. Außerdem können 43 % der Befragten in der Pflege nicht mehr durchschlafen.
Die Corona-Impfungen haben die Gefährdung der HeimbewohnerInnen in deutschen Pflegeeinrichtungen gesenkt, aber das Risiko für eine Erkrankung ist immer noch existent. Der Fokus der entscheidenden Instanzen sollte daher weiterhin auf der Sicherheit von alten, pflegebedürftigen und kranken Menschen liegen.