Die Pflegebranche steht vor großen Herausforderungen: Demografischer Wandel, Fachkräftemangel und steigende Pflegekosten verlangen nach innovativen Lösungen. Eine dieser vielversprechenden Ansätze ist die „stambulante“ Versorgung. Diese Betreuungsform kombiniert die hohen Standards stationärer Pflege mit der Flexibilität ambulanter Versorgung und könnte sich als Schlüsselmodell für die Zukunft der Pflege erweisen.

Was ist stambulante Versorgung?

Die stambulante Pflege ist eine Mischform, die sich zwischen stationären Einrichtungen und ambulanten betreuten Wohngruppen bewegt. Ziel ist es, die lückenlose und umfassende Versorgungssicherheit, die für stationäre Pflege typisch ist, mit der Flexibilität und Individualität ambulanter Dienste zu verbinden. Das Konzept bietet den BewohnerInnen eine bedarfsorientierte Betreuung und gleichzeitig mehr Eigenständigkeit und Lebensqualität. Das Modell ist mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar überlegen gegenüber traditionellen Pflegeformen. Besonders bemerkenswert ist, dass es keine Nachteile in der Versorgungsqualität oder Wirtschaftlichkeit gab. Vielmehr schneidet die stambulante Versorgung bei vielen untersuchten Aspekten besser ab.

Potenzial für die Regelversorgung

Aufgrund der positiven Evaluationsergebnisse wird empfohlen, das Modell in die Regelversorgung zu überführen. Eine breitere Anwendung dieses Modells könnte die pflegerische Versorgung insgesamt verbessern, insbesondere in Zeiten knapper Personalressourcen. Mit weniger Fachpersonaleinsatz kann eine vergleichbare, wenn nicht sogar bessere Versorgungsqualität erreicht werden. Ob das Modell auch in anderen Pflegekonzepten erfolgreich angewendet werden kann, ist aktuell noch nicht abschließend geklärt. Die Verankerung im Hausgemeinschaftskonzept scheint jedoch ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der stambulanten Pflege zu sein.

Fazit

Die stambulante Versorgung könnte eine zukunftsweisende Antwort auf die Herausforderungen in der Pflege sein. Mit einer gelungenen Mischung aus Versorgungssicherheit und Flexibilität bietet sie den BewohnerInnen ein hohes Maß an Lebensqualität und den Pflegeeinrichtungen eine effiziente Nutzung ihrer Ressourcen. Die Überführung dieses Modells in die Regelversorgung könnte einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Pflege leisten.